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Channel: frühstücken in wien – Die Frühstückerinnen
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Café Sperl

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Das Cafè Sperl ist eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens (seit 1880) und bietet alles, was man sich von einem traditionellen Wiener Kaffeehaus erwartet. Zumindest was das Ambiente betrifft: rauchschwaden-vergilbte Stuckdecke (im Sperl wird inzwischen nicht mehr geraucht), samtbezogene Bänke, eine große Auswahl an Tageszeitungen bzw. Magazinen und Billardtische. Lediglich bei der Frühstücksauswahl hapert es ein wenig. Ich bin zwar der Meinung, dass die traditionelle Frühstückskombination Cafè Latte (oder besser: ein Kaffee verkehrt, wie es in Wien richtig heisst), eine Buttersemmel und ein weiches Ei für ein Wiener Kaffeehaus ausreichend sein sollte, aber vielleicht sieht das der/die eine oder andere Leser/in anders.

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Daher lassen wir wie immer Strenge walten. ;-) Es gibt nur eine Frühstückskombination, nämlich das Sperl-Frühstück, das aus einer Kanne Kaffee/Kakao, 2 Semmeln inkl. Butter + Marmelade besteht und mit € 8,20 wirklich überteuert ist. Ansonsten hat man die Möglichkeit sich selbst etwas zusammenzustellen. Die Karte umfasst: verschiedene Gebäcksorten, Butter ,Marmelade und diverse Eier-Gerichte. Die Eier sind laut Auskunft Freilandeier. Kaffeeliebhabern öffnet sich im Sperl das Kaffee-Schlaraffenland: neben den Klassikern werden hier noch typische Wiener Kaffeerezepte angeboten: vom „Pharisäer“ (mit Rum und Schlag) über „Maria Theresia“ (mit Orangelikör und Weinbrand) bis hin zum „Überstürzten Neumann“ (zuerst kommt der Schlag in die Tasse, der dann mit großem Braunen aufgießen).

Das Service war sehr gut – statt des Prototypen des „grantigen Wiener Kellners“ sind „neutral-launige Wiener Kellnerinnen“ am Werk, von denen wir schnell bedient wurden und die unsere Fragen kompetent beantwortet haben. Die Preise sind beim Kaffee relativ hoch (€ 4,40 für den Caffè Latte) – bei allen anderen Speisen, die wir gewählt haben, liegen sie im mittleren Segment.

Während das Schinken-Käse-Brot (€ 3,80) bei unserem letzten Besuch mit Toast-Schinken belegt war und damit ein dickes Qualitätsminus von uns einfuhr, wies das Brot dieses Mal zum Glück einen hochwertigen Schinken auf und schmeckte sofort um einiges besser!

Wie alle alteingesessenen Kaffeehäuser in Wien, war auch das Sperl früher Treffpunkt der Literaten und Freunden der schönen Künste. Heutzutage findet man dort neben den Grätzel-Gästen und Touristen auch viele Kreative (das mag daran liegen, dass die österreichische Werbeagentur Demner, Merlicek und Bergman gleich ums Eck in der Lèhargasse sitzt) und die „Digital Bohème“ mit ihren Laptops.

Nicht versäumen: den coolsten Wasserhahn der Stadt gibt es auf der Damen-Toilette: ein goldener Fisch, der Wasser „speit“. Großartig :-)

Alle Informationen wie Preise, Öffnungszeiten etc. sind ohne Gewähr. Änderungen durch die Lokale vorbehalten.

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